Gourmet Safran – Wiener Schnitzel – Geschichte, Zubereitung und alles, was du wissen musst!

Das Wiener Schnitzel ist zweifellos eines der berühmtesten Gerichte der österreichischen Küche. Dieses goldbraun gebratene, zart panierte Fleischgericht genießt nicht nur in Österreich Kultstatus, sondern ist weltweit bekannt. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Geschichte des Wiener Schnitzels, die richtige Zubereitung, kulinarische Geheimtipps und vieles mehr. Also, tauchen wir ein in die faszinierende Welt dieses kulinarischen Klassikers.

Geschichte des Wiener Schnitzels

Die Herkunft des Wiener Schnitzels ist umstritten, doch es gibt mehrere Theorien darüber, wie dieses Gericht in die österreichische Küche gelangte. Eine der populärsten Erklärungen besagt, dass das Wiener Schnitzel seinen Ursprung im „Cotoletta alla Milanese“ hat, einem ähnlichen Gericht aus Italien. Kaiser Franz Joseph I. soll das Gericht während eines Italienfeldzugs im 19. Jahrhundert entdeckt und nach Österreich gebracht haben.

Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass die Tradition des Panierens und Frittierens von Fleisch schon viel länger in Mitteleuropa existiert. Einige Historiker argumentieren, dass die Technik des Frittierens von den Arabern nach Europa gebracht wurde und im Laufe der Zeit in der Küche der Habsburger Monarchie populär wurde. Was auch immer die genaue Herkunft sein mag, eines ist klar: Das Wiener Schnitzel hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem festen Bestandteil der österreichischen Esskultur entwickelt und ist heute eines der beliebtesten Gerichte weltweit.

Was ist ein echtes Wiener Schnitzel?

Ein echtes Wiener Schnitzel wird traditionell aus Kalbfleisch zubereitet. Die Verwendung von Schweinefleisch oder Huhn ist zwar verbreitet und oft in Restaurants anzutreffen, aber ein authentisches Wiener Schnitzel muss aus Kalbfleisch bestehen. Laut dem österreichischen Lebensmittelgesetz darf nur ein Schnitzel aus Kalbfleisch als „Wiener Schnitzel“ bezeichnet werden, während Variationen aus anderen Fleischsorten oft als „Schnitzel Wiener Art“ bekannt sind.

Das Fleisch wird in der Regel dünn geklopft, um Zartheit zu gewährleisten, und anschließend in Mehl, Ei und Semmelbröseln paniert. Die Panade sollte luftig und goldbraun sein, um dem Schnitzel den charakteristischen Crunch zu verleihen, ohne das Fleisch auszutrocknen.

Die richtige Zubereitung des Wiener Schnitzels

Die Zubereitung eines perfekten Wiener Schnitzels ist eine Kunst, die Geduld und Sorgfalt erfordert. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Ihnen dabei hilft, das perfekte Schnitzel zuzubereiten.

Zutaten:

  • 4 dünne Kalbsschnitzel (je ca. 150-180 g)
  • Salz
  • Mehl
  • 2 Eier
  • Semmelbrösel (fein gerieben)
  • Butter oder Butterschmalz zum Braten
  • Zitronenscheiben zum Garnieren

Zubereitung:

  1. Vorbereitung des Fleisches: Zuerst das Kalbfleisch auf eine Dicke von etwa 4 mm klopfen. Dies sorgt dafür, dass das Fleisch gleichmäßig gart und zart bleibt. Anschließend das Fleisch leicht salzen.
  2. Panierstation einrichten: Sie benötigen drei flache Teller. Auf den ersten Teller kommt Mehl, in den zweiten Teller werden die Eier aufgeschlagen und verquirlt, und auf den dritten Teller kommen die Semmelbrösel. Achten Sie darauf, die Panade nur leicht anzudrücken, um eine luftige und knusprige Kruste zu gewährleisten.
  3. Das Fleisch panieren: Zuerst das Schnitzel im Mehl wenden und überschüssiges Mehl abklopfen. Anschließend das Schnitzel durch das Ei ziehen, sodass es komplett bedeckt ist. Danach das Fleisch in den Semmelbröseln wenden und darauf achten, dass die Panade nicht zu fest angedrückt wird.
  4. Das Schnitzel braten: In einer großen Pfanne reichlich Butter oder Butterschmalz erhitzen. Das Fett muss heiß genug sein, aber nicht rauchen. Die Schnitzel in das heiße Fett legen und etwa 2-3 Minuten pro Seite braten, bis sie goldbraun sind. Während des Bratens sollte die Pfanne leicht geschwenkt werden, damit die Panade schön luftig bleibt und sich leicht vom Fleisch ablöst.
  5. Abtropfen lassen: Nach dem Braten die Schnitzel auf Küchenpapier legen, um überschüssiges Fett zu entfernen.
  6. Servieren: Das Wiener Schnitzel wird traditionell mit Zitronenscheiben garniert. Typische Beilagen sind Petersilienkartoffeln, Preiselbeeren und Gurkensalat.

Geheimtipps für das perfekte Schnitzel:

  • Verwenden Sie unbedingt frische Semmelbrösel und keine Fertigprodukte. Am besten eignet sich altbackenes Weißbrot, das fein gerieben wird.
  • Das Bratfett sollte ausreichend hoch in der Pfanne stehen, damit das Schnitzel „schwimmt“ und gleichmäßig goldbraun wird.
  • Schwenken Sie die Pfanne während des Bratens, um sicherzustellen, dass das Schnitzel gleichmäßig gebräunt wird und die Panade locker bleibt.

Beliebte Variationen des Wiener Schnitzels

Obwohl das Wiener Schnitzel traditionell aus Kalbfleisch besteht, gibt es zahlreiche Variationen, die in vielen Teilen der Welt serviert werden. Einige der bekanntesten Variationen sind:

  • Schnitzel Wiener Art: Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um Schnitzel aus Schweinefleisch, das nach dem gleichen Verfahren wie das Wiener Schnitzel zubereitet wird. Diese Variante ist besonders in Deutschland beliebt.
  • Pariser Schnitzel: Anstelle von Semmelbröseln wird das Fleisch hier nur in Mehl und Ei gewendet und dann gebraten. Es hat eine leichtere, weniger knusprige Panade als das Wiener Schnitzel.
  • Jägerschnitzel: Eine Variante, bei der das Schnitzel mit einer herzhaften Pilzsoße serviert wird.
  • Cordon Bleu: Diese Variation besteht aus einem panierten und gefüllten Schnitzel, das mit Schinken und Käse gefüllt wird, bevor es paniert und gebraten wird.

Das Wiener Schnitzel in der modernen Küche

Das Wiener Schnitzel hat seinen festen Platz in der traditionellen Küche, doch auch in der modernen Küche findet es weiterhin Verwendung. In gehobenen Restaurants wird das Schnitzel oft mit exotischen Beilagen oder ungewöhnlichen Saucen kombiniert, um dem klassischen Gericht eine neue Note zu verleihen.

Auch die Zubereitungstechniken haben sich weiterentwickelt. So wird das Wiener Schnitzel heute nicht nur in der Pfanne, sondern auch im Ofen oder sogar in der Fritteuse zubereitet, um Zeit zu sparen oder ein gleichmäßigeres Ergebnis zu erzielen. Einige Köche experimentieren mit verschiedenen Paniermethoden oder verwenden Gewürze, um der Panade zusätzlichen Geschmack zu verleihen.

Wiener Schnitzel weltweit

Das Wiener Schnitzel ist heute auf der ganzen Welt bekannt und beliebt. Es gibt kaum ein Land, in dem dieses Gericht nicht auf irgendeine Weise in die lokale Küche integriert wurde. Besonders in Ländern mit einer starken europäischen Einwanderertradition, wie den USA, Kanada und Australien, ist das Schnitzel fester Bestandteil vieler Menüs.

In Israel gibt es eine Variante namens Schnitzel Israelit, bei dem das Schnitzel in Öl gebraten und häufig mit Tahini oder Hummus serviert wird. In Japan gibt es eine ähnliche Version namens Tonkatsu, ein Schweineschnitzel, das mit Panko (japanischen Semmelbröseln) paniert wird.

Fazit

Das Wiener Schnitzel ist nicht nur ein kulinarisches Symbol Österreichs, sondern auch ein weltweiter Klassiker, der in unzähligen Variationen genossen wird. Von seiner umstrittenen Herkunft bis hin zu seiner modernen Interpretation bleibt das Wiener Schnitzel ein Gericht, das Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Die einfache Zubereitung, kombiniert mit einem unverwechselbaren Geschmack, macht es zu einem Favoriten in Küchen weltweit.

Egal, ob Sie ein traditionelles Kalbsschnitzel oder eine kreative Variante bevorzugen – das Wiener Schnitzel bietet immer ein köstliches Erlebnis.